Sonntag, 26. Oktober 2014

Frederic S. Lee (1949-2014)

Frederic S. Lee, einer der aktivsten in der heterodoxen Szene wirkenden Ökonomen, ist am 23.10.2014 gestorben.

http://heterodoxnews.com/leefs/frederic-s-lee-1949-2014/
http://heterodoxnews.com/leefs/in-memory-of-fred/
http://rwer.wordpress.com/2014/10/26/fred-lee/




Ich selbst habe ihn 2011 in Nottingham kurz kennengelernt - da saß er in einem Panel, in dem ich zum Thema "Economic Thinking and Ethics" referierte. Von ihm kamen auch ein paar kritische Fragen. In Erinnerung geblieben ist er mir hauptsächlich durch seine dortigen Einwürfe auf den Vortrag von George DeMartino.

Fachlich war ich mit ihm danach in Form verschiedener Beiträge zur Heterodoxie (in der Ökonomik) konfrontiert. Lee machte unmissverständlich klar, was er vom Mainstream hielt: Dieser würde nur Pseudowissen produzieren. Offenbar sah er ihn auch in die Nähe zur Regligion gerückt. Daran lässt seine Einteilung in "heretics" (Kritiker innerhalb des "Mainstreams") und "blasphemers" (heterodoxe Kritiker außerhalb des "Mainstreams") keinen Zweifel.

Ich würde nicht behaupten, dass ich mich seine Argumentation bzw. Wortwahl wirklich überzeugt hat. Für bemerkenswert halte ich aber sein Engagement in der heterodoxen Szene: Den Heterodox Economics Newsletter (HEN) hat er gegründet und editiert; er half bei der Etablierung der Association for Heterodox Economics (AHE), war auch in anderen heterodoxen Vereinigungen aktiv und kein Unbekannter und hat sich rege in die Diskussion zum Zustand der Wirtschaftswissenschaft eingebracht (z. B. mit Beiträgen zur Pluralität und zu alternativen Rankings).

Es ist sicher nicht falsch, festzustellen, dass die heterodoxe Szene mit seinem Tod ein wichtiges Moment verloren hat.

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